Chronik
Zwischen Marsch und Geest – 400 Jahre St. Michaelisdonn
Hans Peter Janssen hat ein Geschichtsbuch über seinen Heimatort „Von Rehedyk nach St. Michaelisdonn – 400 Jahre Kirchen- und Dorfgeschichte " verfasst und der Kirchengemeinde und der Amtsverwaltung zum Geschenk gemacht.
Das Buch enthält kurze Berichte über die Landschaftsentstehung und die erste Besiedlung der Dünen (= Donns) und über die Zeit der Bauernrepublik Dithmarschen bis zum Verlust der Freiheit im Jahre 1559. Die ersten 250 Jahre der St. Michaelis-Gemeinde waren geprägt durch die Zugehörigkeit Dithmarschens zum Verwaltungsgebiet des Königreiches Dänemark bis 1864. Danach wurden die Rahmenbedingungen beeinflusst durch die Angliederung der Provinz Schleswig-Holstein an Preußen und in der Folge an das Deutsche Reich sowie schließlich die Bundesrepublik Deutschland.
Die ursprünglich nur kleine Ansiedlung St. Michaelisdonn ist im Laufe der Jahrhunderte durch die Eingemeindung der Nachbardörfer Westdorf, Hopen und Hindorf geographisch gewachsen, und die Lebensverhältnisse ihrer Bewohner haben sich kontinuierlich verbessert.
Die Dorfgeschichte berichtet, wie die Eingesessenen überwiegend als arme Tagelöhner, Handwerker und fahrende Handelsleute ihren kargen Lebensunterhalt auf den umliegenden Bauernhöfen in der Marsch und auf der Geest verdienten. Die wirtschaftliche Lage erhielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Schub durch den Bau der Eisenbahn und der Zuckerfabrik.
An die chronologische Darstellung der Kirchen- und Dorfgeschichte schließen sich ausführliche Informationen zur Geschichte der Volksschulen in St. Michaelisdonn und in Westdorf und eine Dokumentation zu den Einrichtungen der Kirche einschließlich des aus dem Pastorat entstandenen Kindergartens an. Die Entstehungsgeschichte der Zuckerfabrik und der Eisenbahn wird unter Berücksichtigung historischer Gründungsdokumente anschaulich beschrieben.
Ein „Dorfrundgang zwischen 1900 und 1920 mit vielen historischen Ortsansichten weckt bei vielen Betrachtern Erinnerungen an vergangene Zeiten. In der jüngeren Vergangenheit wandelte sich das Ortsbild allmählich. Es ist eine Region entstanden, die vom Tourismus und der Einführung einer modernen Energieversorgung geprägt wird.
Von besonderem Interesse für Familienforscher ist der umfangreiche Anhang des Buches, der die Namen der 59 Gründungsfamilien der St. Micheliskirche sowie die im dänischen Verwaltungsbereich üblichen Volkszählungen von 1803, 1835 und 1860 für sämtliche heute zu St. Michaelisdonn gehörigen Bauerschaften enthält. Der Pastor Walter Wallroth, der von 1907 bis 1909 umfangreiche Quellenstudien zur Vorbereitung einer Ortschronik zum 300-jährigen Kirchenjubiläum 1911 erarbeitete, hat die „Stammbäume der ältesten Familien" von St. Michaelisdonn aufgeschrieben, die ebenfalls in den Anhang aufgenommen wurden.
Rezension: Quelle: Zeitschrift „Dithmarschen", Heft 4/2011, hg. vom Verein für Dithmarscher Landeskunde, Meldorf, und Boyens Medien GmbH & Co. KG, Heide.
Die Chronik kostet 25 Euro und wird in St. Michelisdonn an zwei
Stellen für den Direktverkauf vorrätig gehalten:
Amtsverwaltung St. Michaelisdonn
Am Rathaus 8, 25693 St. Michelisdonn, Telefon 04853 80020
Evangelische Kirchengemeinde St. Michaelisdonn
Österstraße 30, 25693 St. Michaelisdonn, Telefon 04853 372
Wer nicht die Gelegenheit zum direkten Erwerb hat, kann das im Husum Verlag erschienene Buch auch über den Buchhandel bestellen: [ISBN 978-3-89876-581-7]
Geschichtliche Hintergründe - Wilhelm Stock
Das Buch von Hans Peter Janssen stellt eine Ergänzung zu der im Jahre 1984 herausgegebenen Chronik der Gemeinde St. Michaelisdonn von Wilhelm Stock dar, auf die der Herausgeber der neuen Dorfgeschichte immer wieder Bezug genommen hat.
Über die Entstehungsgeschichte dieses Vorläufers zu dem 2011 erschienen Geschichtsbuch hatte die damalige Bürgermeisterin Eva Peters in ihrem Geleitwort im April 1984 geschrieben:
„Die Entstehung und die Geschichte der Gemeinde St. Michaelisdonn sind mannigfaltig […..]. Um diese Entwicklung für uns, aber auch für spätere Generationen, einmal in Wort und Bild festzuhalten, besteht seit Jahren der Wunsch, eine Ortschronik erarbeiten zu lassen.
Nachdem Herr Friedrich Wulf, der diese Aufgabe übernommen hatte, im Jahre 1980 plötzlich verstarb, standen wir vor der Frage, wer wohl in der Lage und vor allem auch bereit sei, so ein Werk zusammenzutragen. Ich war sehr froh und dankbar, und ich glaube das können wir alle sein, als Herr Wilhelm Stock […..] seine Zusage gab, auch unsere Ortschronik zu erstellen.
[…..]
Die Stock-Chronik ist ebenfalls in der Amtverwaltung erhältlich zu 9,00 Euro je Exemplar (so lange der Vorrat reicht).