Der Bismarckstein und der Blick in die Marsch
Der Bismarckstein - dieser beachtliche Findling gelangte vermutlich während der vorletzten Eiszeit vor 200.000 Jahren zur Dithmarscher Geest. Im Zuge der Verbreiterung des Nord-Ostsee-Kanals in der Zeit von 1907 bis 1914 kam der Stein mit einer Länge von 3,50 Meter, einem Durchmesser von 2 Metern und einem Gewicht von 25 Tonnen ans Tageslicht. Ursprünglich sollte durch eine Sprengung des Steines Fundamentmaterial entstehen. Doch sämtliche Versuche schlugen fehl. Heute noch erkennt man die Bohrlöcher für die Sprengladungen. Donner Kanalarbeiter machten den Vorschlag, den Stein zu Ehren des "Eisernen Kanzlers Otto von Bismarck" (1815-1898; Reichskanzler des Deutschen Reiches von 1871 bis 1890) auf dem Klev bei St. Michaelisdonn aufzurichten.
Im Jahre 1915 - im einhundertsten Geburtsjahr Bismarcks - transportierte man den Koloss per Schute bis Hochdonn und von dort mit der Bahn bis zum Hoper Klev. Die letzten 200 Meter gestalteten sich schwierig. Auf eingeseilten Bohlen wurde der Stein mittels einer Handwinde zentimeterweise den Hang hinauf gezogen und aufgerichtet. Mit weiteren kleinen Findlingen und einer Bepflanzung schloss man die Gestaltung ab.
Nachdem durch Frevlerhand viel zerstört wurde, kam es 1933 zu einer Neugestaltung. Nach erneuten Verwüstungen 1977 wurde ein Betonfundament hergestellt und der untere Teil des Steines in die Erde verlegt. Seitdem rührte ihn keines Frevler Hand mehr an. Der Donner Heimat- und Mühlenverein e.V. hat im Jahre 2002 die Pflege des Bismarcksteines übernommen. Alle Besucher sind aufgerufen, mit dazu beizutragen, diesen Ort der Erinnerung und Naturschönheit der Heimat in gutem Zustand zu erhalten.
Vom Bismarckstein aus, der sich am Geestrand auf ca. 40 Meter Höhe
befindet, hat man einen herrlichen Blick in die Marsch und auf den
Ortskern von St. Michaelisdonn.